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Spiegeln

Autorenbild: Julia BodensteinerJulia Bodensteiner

Förderziele

• Aufbau und Förderung eines positiven Selbstwertgefühls

• Vermittlung von Erfahrungen der Selbstwirksamkeit

 

Zielgruppe

Schülerinnen und Schüler aller Altersstufen


Zeitlicher Aufwand

Vorweg erfolgt eine individuelle Diagnostik der Verhaltensfähigkeiten des Schülers. Dem Alter angemessen erfolgt auch eine Einschätzung seiner Verhaltensmuster und Ressourcen mit ihm gemeinsam. Das Spiegeln selbst nimmt keine Extrazeit in Anspruch, wenn es sich im Repertoire der Interventionen aufseiten des Lehrers etabliert hat. Eine Zeit des persönlichen Trainierens sollte man sich zugestehen.

 

Funktionsweise

Der „Blick auf das Positive“. Dieser wird modellhaft von den Lehrkräften vorgelebt und wirkt ansteckend auf das Umfeld. Ein abgesichertes Training dieser Strategie. Nur in ihrer »Reinform« entwickelt sie die unterstützende Wirkung für den Schüler. Wird das Spiegeln mit Lob gemischt, wird die Selbstwirksamkeitserfahrung abgeschwächt, da die Lehrerin/der Lehrer als Bewertungsinstanz vordergründig wirkt. Das Spiegeln sollte eingebettet sein in ein pädagogisches Feld, welches durch positiv formulierte Entwicklungsziele bestimmt wird. Feedbackstrategien sowohl vonseiten der Lehrerinnen/Lehrer als auch der Schülerinnen/Schüler prägen das Arbeiten mit den Zielen.

 

Ablauf

Beobachtet der Erwachsene positive Verhaltensanteile bei dem Schüler, die für dessen Entwicklung bedeutsam sind, wird diesem symbolisch durch Worte ein Spiegel vorgehalten, z. B.: „Tom, Du hast deinen Taschenrechner dabei“ (Wichtig: Nicht: „Super, Tom, du hast …“ = Lob!) In diesem Fall lenken die Worte des Erwachsenen den Fokus des Schülers auf sein angemessenes Verhalten. Hier ist bedeutsam, dass der Schüler es selbstständig geschafft hat, an seine Arbeitsmaterialien zu denken. Hat er sich dieses als persönliches Ziel gesetzt, hilft ihm das Spiegeln sich dessen bewusst zu werden. Voraussetzungen zur Entwicklung von Stolz, Zufriedenheit und Selbstwirksamkeit sind damit geschaffen.

 

Persönliche Voraussetzungen

• Eine persönliche Haltung, die die des Schülers in den Fokus stellt und diese durch unterstützend wirkende Interventionen fördern möchte.

• Die persönlichen Bedürfnisse (auch außerhalb des schulischen Feldes) des Schülers wirken handlungsleitend.

 

Literatur

Eßner, S. (2017). Toolbox 3: Spiegeln. In Methner, A., Popp, K., Seebach, B. (Hrsg.) Verhaltensprobleme in der Sekundarstufe. Unterricht-Förderung-Intervention. S. 283 Kohlhammer.

Bergsson. M. & Luckfiel, H. (1998). Umgang mit »schwierigen« Kindern. Cornelsen Scriptor.

Erich, R. (2007). Kinder mit Verhaltensschwierigkeiten gezielt fördern. Raabe.






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©2022 Julia Bodensteiner

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